Frauchen hatte die frühe und frische Morgenluft genutzt alle Türen und Fenster zu öffnen, um die vorhandene Wärme, der seit Tagen anhaltenden Witterungsschwüle, aus den Räumen zu bekommen bevor es wieder so warm wurde.

Auch dem Bettzeug tat es, wie an jedem Morgen gut, auf der Terrasse zu lüften. Diesmal hatte Frauchen aber schon die Bezüge abgezogen und in die Waschmaschine verbracht. Darunter war natürlich auch der Bezug von meiner leichten Federdecke, die Frauchen in einem Laden für kleine Zweibeiner gekauft hatte. Meine Decke war aber auf den Boden gerutscht. Nun ja, etwas kräftig nachgeholfen hatte ich dabei allerdings schon.
Weil aber überall die Türen zum Lüften offen standen, konnte ich sie dann unbemerkt ins Wohnzimmer schleppen. War doch schließlich meine Schlafdecke.

Eine der Ecken vom Inlett hatte ich schon länger als Nuckelecke auserkoren und ab und zu mal durch meinen Prämularwolf gezogen. Genau diese Nuckelecke, die inzwischen schon arg demoliert aussah, lag jetzt vor mir. Es dauerte auch nicht lange bis ich sie noch etwas gründlicher bearbeitet hatte, so dass ich ein paar Federn rupfen konnte. Nachdem ich es noch geschafft hatte das Inlett etwas aufzureißen, drängten immer mehr von den weißen Federn in die Freiheit. So dauerte es auch nicht lange und es sah aus, als ob Frau Holle mit viel Schnee durch das große Wohnzimmer marschiert wäre. Bei der Hitze würde sich Frauchen bestimmt über den „kühlen Anblick" freuen. Dachte ich auch nur.
Kurz darauf kam sie ins Wohnzimmer, wo ihr schon an der Tür die Teile meines mühsamen Werkes entgegenflogen. Zunächst hatte sie vermutet, dass ich evtl. eines der Vögelchen, welchen ich immer im Garten hinterher jage gekillt hätte. Dabei weiß sie doch ganz genau, dass die Flattermänner viel zu schnell für mich sind und ich die nie erwische und außerdem hatte sie mir doch verboten sie zu jagen. Scherzhaft fragte sie mich dann noch, ob ich in der Mauser wäre, denn die Federn hatten sich auch überall in meinem Haarkleid niedergelassen. Nein, ich war nicht in der Mauser!
Dann kam sie näher und sah, dass überall und in allen Ecken die Federn im Zimmer verstreut lagen. Als sie dazu noch meine demolierte Decke sah, veränderte sich ihr bis dahin noch lächelnder Blick. In diesem Augenblick war ihr wohl erst richtig klar geworden, was ich angestellt hatte. Bin dann vorsichtshalber mal schnell abgedüst, bevor eine Ansage über mich hereinbrach.

Zugegeben, in dem großen Wohnzimmer sah es schon etwas wüst „verschneit“ aus, wo Frauchen doch gerade ihren großen Hausputz gehalten und alles sauber geputzt hatte. Frau Holle zu spielen hat aber trotzdem Spaß gemacht! Frauchen war von meinem Spielchen allerdings nicht so begeistert!
Ach, die soll sich nicht so anstellen! Den verhassten Staubsauger, den sie gleich wieder hervor holte und in Aktion setzte, den ich aber jetzt lieber nicht angreifen wollte, hat doch eh alles sofort aufgefressen!
Wenig später entpuppte sich meine Zweibeinmama auch noch als Spielverderber und hat mein mühsames Werk mit Nadel und Faden einfach zugenäht und in einem neuen Bezug verschwinden lassen.

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Die Sonne kroch hinter den Wolken hervor, als wir den Rückweg von unserem morgendlichen Gassigang antraten. Wieder zuhause angekommen, hat Frauchen erst einmal ein leckeres Frühstück für uns beide gemacht, bevor sie sich der täglichen Hausarbeit zuwandte. Vorher gönnte sie sich aber noch einen Blick in die Tagespresse, schließlich wollte sie über Region- und Weltgeschehen informiert sein.

Bei der anschließenden Hausarbeit machte es mir, wie jeden Tag richtig Spaß, Frauchen alles zu stibitzen was für mich erreichbar war. Vom Handfeger angefangen bis hin zum Staubwedel, alles schleppte ich an diesem warmen Vormittag auf die Wiese in den Garten, wo sie sich ihr Handwerkszeug wieder einsammeln konnte. Dabei entdeckte sie mal wieder ein paar verhasste Unkräuter, die da nicht hingehörten und auch noch schnell gekillt werden mussten.
Ich aber hatte inzwischen ein Stöckchen gefunden, was ich freudig ins Haus schleppte, um es anschließend auf dem weichen Teppich zwischen meinen Prämolaren zu zerkleinern. Irgendwie musste ich doch dafür sorgen, dass Frauchen beschäftigt und nicht arbeitslos wurde. So verging die Zeit und die nächste Gassirunde war fällig.

Wir waren noch nicht lange unterwegs, als plötzlich eine kleine dunkele Regenwolke meinte, ihre feuchte Ladung direkt über uns ausschütten zu müssen. Tja, wäre Frauchen nicht so vergesslich gewesen, hätte uns ein Schirm geholfen diese feuchte Ladung etwas abzuwehren, aber sie hatte den Schirm zuhause vergessen.
All denen, den es ähnlich wie uns erging und nun an uns vorbei rannten, um den himmlischen Fluten zu entkommen lachten herzlich, als sie uns sahen. Nein, sie lachten nicht über mich, weil mein nasses Kronenhaar wie ein platter Pfannenkuchen auf meinem Kopf lag und das Wasser nur so aus meinem Styling triefte. Sie lachten über mein Frauchen! Die hatte nämlich kurzerhand einen noch unbenutzten Kotbeutel seitlich aufgerissen und sich diesen über ihren Kopf gestülpt, um wenigstens ihre Frisur etwas zu schützen, womit sie recht ulkig aussah. Erfinderisch muss man eben sein!
Pitschnass kamen wir wieder daheim an und Frauchen föhnte mich erst einmal gründlich trocken, damit ich mich nicht erkältete und auch, damit ich wieder wie ein richtiger Pudel aussah.

Während wir unseren feuchten Rundgang absolviert hatten, war der Gartenabfall bzw. die Tonne mit dem Gartenabfall, von der städtischen Entsorgung geleert worden und die leere Tonne stand noch auf dem Bürgersteig. Natürlich musste die dort wieder weg und an ihren Platz geräumt werden.
Zusammen sind Frauchen und ich dann durch den Garten zum großen Gartentor gegangen. Bevor sie das Tor aufschloss bekam ich - wie immer - die Anweisung, brav SITZ zu machen und zu warten, was ich auch sofort tat.
Vorsichtig schloss sie das große Tor auf, machte es aber nur so weit offen, dass ich nicht mit durchlaufen konnte und schloss es hinter sich wieder. So blieb ich brav sitzen und wartete. Als sie jedoch gerade die breite Tonne durch die nur halb geöffnete Toröffnung auf unser Grundstück rollen wollte, sah ich eine junge Taube auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig unserer Straße direkt am nachbarschaftlichen Grundstück stehen, die sich einen Schluck aus einer großen Regenpfütze gönnte. Blitzschnell zwängte ich mich an Frauchen vorbei und zwischen Tonne und Tor hindurch, um den Flattermann zu jagen, der jedoch sofort abhob und davon flog. In der Hoffnung die Taube noch einzuholen, rannte ich ihr hinterher. Doch sie flog immer weiter und höher und über die nachbarschaftlichen Gärten davon und ich spurtete ihr weiter erfolglos hinterher.

Aus weiter Ferne hörte ich mein Frauchen laut und verzweifelt nach mir rufen und stellte plötzlich fest, dass alles um mich herum so fremd war. Ich hatte mich total verlaufen! Erschrocken versuchte ich zurück und in die Richtung zu rennen, aus der Frauchens Stimme kam, die immer noch ganz verzweifelt nach mir rief. Doch so einfach war es nicht, kannte ich mich in der fremden Umgebung der nachbarschaftlichen Gärten doch gar nicht aus. Dann endlich zwischen einem Gebüsch heraus, welches von vielen hohen Wildkräutern umgeben war, sah ich sie am Ende unserer Straße und erleichtert rannte ich schnell und freudig auf sie zu.

Obwohl ich spürte, dass Frauchen sehr, sehr traurig darüber war, dass ich mich einfach durch den schmalen Spalt zwischen Tonne und Tor durchgezwängt hatte und davon gelaufen war, um den Flattermann zu jagen, wo sie mir doch ausdrücklich gesagt hatte, dass ich brav sitzen bleiben und warten sollte, schimpfte sie nicht mit mir. Stattdessen nahm sie mich behutsam auf ihren Arm, streichelte und lobte mich, weil ich wieder zu ihr zurückgekommen war. Sagte mir dann aber abermals, dass ich keine Vögel jagen und vor allem nie, nie wieder von ihr weglaufen dürfte.
Mit einem dicken Schlabberküsschen quer über ihr Gesicht, gab ich ihr mein Versprechen.

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Die Frühaufsteher der Vogelwelt hatten gerade ihren Morgengesang  angestimmt, als ich davon wach wurde. Zwischen den Ritzen der Fensterrolladen ließ sich dazu, wenn auch nur schwach, schon der neue Tag dämmernd blicken. Zeit zum Aufstehen und auch für die Gassirunde, dachte ich.

Langsam robbte ich mich aus meinem Federplüsch in die Höhe von Frauchens Kopfkissen. Legte vorsichtig meine Schnauze auf ihr Gesicht und prüfte ihre Atemzüge, um mich zu vergewissern, ob sie wirklich noch schlief. Doch sie schlief tief und fest. Wieso hatte sie noch nicht bemerkt, dass ich schon längst wach war?
Ganz vorsichtig begann ich meine neuen Weckmethoden einzusetzen, die bisher meist erfolgreich waren. Wie erwähnt, legte ich ganz zart meine Schnauze auf ihr Gesicht und wartete ab. Doch Frauchen schlief weiter. Also auf zur nächste Weckoption. Zunge raus und ganz vorsichtig immer wieder Küsschen quer über ihr Gesicht geben. Doch auch das nutzte nichts. Oder wollte sie mir nur nicht zeigen, dass sie längst wach geworden war?
Nun ja, wir waren durch unseren gestrigen Ausflug auch erst sehr spät in die Heia gekommen. Der Wecker hatte zwar noch nicht geschellt aber der Tag begann schon und schließlich zwitscherten doch schon die ersten Vögel.

Vorsichtig legte ich ihr noch eine meiner Pfoten auf den Kopf und kitzelte sie ebenso vorsichtig etwas mit meinen Krallen. Volltreffer! Frauchen wurde langsam wach und ich freute mich riesig wieder einmal meine Weckmethoden erfolgreich angebracht zu haben. Während sie auf ihren Wecker schaute, sprang ich vor Freude darüber, dass ich sie endlich wach bekommen hatte, in ihrer Kuschelkiste hin und her und hoffte, dass sie jetzt, wie jeden Morgen, mit mir spielen und anschließend mit mir eine Runde gehen würde, damit ich die „Nachrichtenbäumchen“ begießen konnte. Irgendwie war sie heute aber sehr lustlos und meinte nur, ich solle mich wieder brav hinlegen, es sei doch erst kurz vor vier Uhr. Na und? Wenigstens kraulen konnte sie mich aber doch. So legte ich mich in die richtige Rückenposition damit sie mir mein Bäuchlein, Hals und die Ohren kraulen konnte. Das tat sie dann auch und es war so himmlisch schön, dass ich dabei bis der Wecker klingelte wieder einschlief.
Tja, man muss sich seine Zweibeiner eben nur richtig erziehen! Inzwischen bin ich doch auch schon über sieben Monate alt und habe genau gelernt, wie ich was bei meinem Frauchen erreiche. Bin eben ein schlauer Pudel.

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Inzwischen bin ich 8 Monate alt und wenn ich so auf die Monate zurückblicke denke ich, dass ich mir schon das richtige Zuhause ausgesucht habe. Natürlich habe ich mir mein Personal in all den Monaten nicht nur mit einem geregelten Tagesablauf gut erzogen.
Meine Zweibeinmama versteht sogar meine Sprache zwar nicht immer aber immer öfter. Und wenn sie diese mal wieder nicht verstehen will, habe ich mir jetzt eine neue Taktik angewöhnt was so ähnlich klingt, als ob ich knurren und gleichzeitig mit rauer Stimme gurgelnd jaulen würde. Blöd nur, dass Frauchen über meinen „Gurgelgesang“ jedes Mal  herzlich lachen muss. Scheint wohl für die menschlichen Horcher sehr lustig zu klingen.
Wenn ich damit keinen Erfolg habe, setze ich meine neue Flummitechnik ein und hopse so, wie die Bälle, die ich kürzlich auf dem Tennisplatz sah, denen ich aber nicht nachlaufen durfte. Zuhause gibt es diese gelben Titschbälle auch doch Frauchen nimmt sie mir immer weg, wenn ich mal einen davon klaue.  Die wollige Haut, womit die gelben Titschdinger ummantelt sind, wären ungesund und viel zu gefährlich für mich, meint sie. Die kommen dann immer erst mit in die Waschmaschine und das solange, bis die ihre gelben Flusen freiwillig  abgegeben haben.
Über die Agilityhürden in unserem Garten kann ich natürlich auch schon mit und ohne Anlauf springen, was übrigens viel Spaß macht. Na ja, gibt dafür doch auch immer ein Leckerchen.

Neulich musste Frauchen so einiges an ihrem Schreibtisch am PC erledigen, was mir gar nicht gefiel, weil sie sich nur mit ihrem Papierkram beschäftigte und dabei in dieses Schreibkino schaute. Ich hatte schon ein paar Mal meinen krächzenden „Gurgelgesang“ angestimmt, um auf mich aufmerksam zu machen, half aber nichts, sie arbeitete einfach weiter. Muss wohl alles sehr wichtig gewesen sein. Habe dann mein Stück Ochsenziemer geholt und sie damit angeschubst damit sie merkte, dass ich darauf  herumkauen wollte und sie diesen halten sollte. Macht sie sonst immer, wenn sie abends in ihrem Sessel vor dem TV sitzt und ich neben ihr sitze oder auf ihrem Schoß liege. Ist doch auch viel zu lästig, wenn man das harte Kauzeug immer selbst halten muss. Davon bekommt man nur lahme Pfoten und katscht sich dabei noch seine edle weiße Pfotenbehaarung mit ein. Außerdem weiß sie doch genau, dass es so für mich am bequemsten ist und sie mich dabei gleichzeitig noch überall kraulen kann!

Diesmal klappte jedoch gar nichts. Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Eigentlich wollte ich dann nur auf Frauchens Schoß springen. Leider hatte ich dabei so viel Schwung genommen, dass ich mitten auf dem Schreibtisch, direkt auf der klapprigen Tastatur vor dem Schreibkino  landete. Die noch halb mit Kaffee befüllte Tasse, die meine Zweibeinmama  auf ihrem Schreibtisch stehen hatte, erschrak sich dabei jedoch besonders heftig.
Quer über den Schreibtisch entleerend und gefolgt von etwas Papierkram, flüchtete sie samt Unterbekleidung sofort vom Schreibtisch und ging laut scheppernd auf dem Fußboden verteilt in Deckung. Wusste gar nicht, dass Tassen so schreckhaft sein können.
Ich selbst hatte mich dabei aber auch so sehr erschrocken, dass ich sofort wieder den Absprung vom Schreibtisch machte und mich auf mein Kuschelkissen verkroch.
Frauchen hatte sich über mein bis dahin ihr noch unbekanntes „Flugmanöver“ allerdings nicht minder erschrocken. Als sie jedoch meinen schuldbewussten Blick sah, kam sie lächelnd zu mir, nahm mich streichelnd auf ihren Arm und tröstete mich. Zusammen haben wir das Malheurchen dann beseitigt. Frauchen hat alles wieder aufgeräumt und trocken geputzt und ich habe den Papierkram, wovon ich noch ein mit Kaffee eingesupptes Blättchen im Papierkorb gefunden hatte, entsorgend in mein Körbchen geschleppt, wo ich es anschließend genüsslich mit meinen weißen Beißerchen schredderte.

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Wie doch die Zeit vergeht, inzwischen bin ich schon 9 Monate alt. Natürlich liege ich immer noch so gern mitten auf der Wiese aber bei der Hitze wird man ja sofort wieder ins Haus zitiert.
Früh am Morgens und am späten Abend, wenn ich es mir nach dem Gassigang da bequem mache, sagt Frauchen nichts aber wehe ich lege mich bei der Tageshitze auf meinen Lieblingsplatz in die pralle Sonne. Frauchen meint dann gleich, es sei viel zu heiß und ich bekäme noch einen Hitzschlag.
Selbst der lange Spaziergang am Mittag ist im Moment gestrichen. Seit Tagen steigt das Thermometer aber auch ständig. Das Pflaster der Bürgersteige bis hin zu den Bäumchen im Park, wohin Frauchen mich schon getragen hat, ist bei diesen Temperaturen aber auch kochend heiß.
Wenn man bedenkt, dass so ein Pflaster bei 30 Grad Außentemparatur schon über 60 Grad heiß sein kann, wie heiß muss es dann erst bei 39 Grad sein? Genau das zeigte diese Tage nämlich die Scala auf unserem Thermometer an und nein, das Thermometer war nicht defekt!
Meine Freunde, die ich im Moment nur noch am Morgen und am späten Abend treffe, liegen bei der Hitze daher genau wie ich in der Zwischenzeit auf den kühlen Fliesen in ihrem Zuhause. Da verbrennt man sich doch wenigstens seine zarten Pfotenballen nicht.

Weil es so warm ist, hatte Frauchen mir neulich so eine kühlende Matte gekauft, die ich natürlich erst einmal gründlich untersuchen musste. Ich war gerade dabei das wabbelige Ding mit Hilfe meiner meiner Krallen näher zu inspizieren, als die Matte plötzlich ganz schleimige Pipitröpfchen machte. Kurz darauf lagen die schmierig, schleimigen Pipispuren, die auch noch Schutz an meinen Pfoten und Beinen gesucht hatten, überall herum. Man, war das eine Schweinerei! Frauchen verfrachtete alles sofort in die Mülltonne und säuberte mich gründlich, denn man konnte ja nicht wissen, ob dieses schleimige Zeugs nicht u.U.auch noch toxisch war.

Weil es aber immer noch so heiß war, hat Frauchen dann für mich einen Pool zum Planschen gekauft, welchen sie auf der Terrasse aufbaute und mit einem Wasserschlauch ganz viel Wasser hineinlaufen ließ. Musste das Ding mit dem Wasser natürlich auch erst einmal von allen Seiten begutachten. Kam mir nämlich alles nicht geheuer vor. Als Frauchen noch meine Quietschente und meinen Ball ins Wasser warf, bin ich ganz mutig hinein gesprungen und habe mein Entchen gerettet. Hatte doch Angst, dass der dicke Schwan irgendwo in der Nähe war und mich wie neulich, als ich mit Frauchen am See war und ich dort versucht hatte die Schnatterenten zu jagen, wieder angreifen würde. Bin natürlich sofort wieder aus dem komischen Poolbottich gesprungen und mit meinem Entchen auf die Wiese gespurtet.
Da hatte ich doch gerade meine Morgenkosmetik mit Kamm und Bürste hinter mir und war so stolz, dass ich wieder schick aussah und jetzt triefte das Wasser nur so aus meinem Beinhaaren und meine Pfoten waren auch nass.
Wieso kam Frauchen heute nicht sofort mit einem Handtuch und trocknete mich ab? Hatte sie doch, als wir am großen Wasser spazieren gegangen sind und ich meinem Freund Filou ins Wasser hinterher gerannt bin, auch getan. Nee, von nassen Pfoten und Beinen hatte ich nach den beiden Erlebnissen nun wirklich genug, musste ich nicht noch einmal haben und habe den blauen Bottich nur noch durch Missachtung gestraft. Den Ball werde ich da auch nicht mehr herausholen, werde ich eh nur wieder nass. Habe doch noch andere Bälle. Schaue aber jeden Tag nach, ob er noch im Pool liegt. Vielleicht holt ihn Frauchen ja dort selbst wieder heraus. Ich werde mir jedenfalls nicht noch einmal nasse Pfoten und Beine holen.

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Mir wird immer gesagt, dass ich gut auf die Hütte aufpassen soll, was ich natürlich ganz brav mache. Bekomme dafür doch viel Lob. Der Zeitungsbote und der Briefträger kennen mich schon.

Neulich aber am späten Abend, der Mond stand schon hell am sternenklaren Himmel, hatte ich es mir nach diesem sehr warmen Tag mit Frauchen noch etwas auf der Terrasse gemütlich gemacht. Ich knabberte gerade lang ausgestreckt und genüsslich an meinem Rinderohr, als ich im Schein der Lampen, vorbei an den Bäumen und Büschen, etwas kriechen sah. Schnell sprang ich auf und zwängte mich an den Büschen vorbei, um zu sehen was da kroch und dann fand ich das hier - s. Foto rechts.
So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen und habe gleich lautstark und ganz heftig Meldung gegeben. Meine große Freundin von nebenan, die auch noch mit ihrer Familie draußen auf ihrer Terrasse saß, stimmte natürlich bellend mit ein, obwohl sie gar nicht wusste, warum ich so heftig bellte.
Ob Frauchen wohl schon erahnte, was ich entdeckt hatte?
Jedenfalls ermahnte sie mich sofort zur Ruhe, nahm mich auf ihren Arm und trug mich von den Büschen fort. Natürlich erklärte sie mir was ich da gerade entdeckt hatte.
Ich solle das stachelige Tierchen brav in Ruhe lassen, es wäre nützlich und würde z.B. dafür sorgen, dass die Schnecken nicht unsere Blümchen fressen, meinte sie. Außerdem hätte es u.a. Flöhe, die auf mein schönes weißes Haarkleid überspringen könnten.

Seither kommt uns der kleine Geselle jeden Abend bei Dunkelheit besuchen. Ich aber muss brav bei Fuß bleiben und darf ihn auch nicht mit Gebell begrüßen. Zu dieser späten Stunde könnten sich sonst die Nachbarn gestört fühlen. So lasse ich aus meinem tiefsten Inneren nur einen tiefen Brummton rollen, wovon sich der kleine Kerl aber wenig beeindrucken lässt.
Weil durch die schon lange anhaltende Hitze alles so furchtbar trocken ist und das stachelige Tierchen kaum etwas zu fressen und auch kein Wasser findet, hat Frauchen ihm gleich Futter und zusätzlich ein Schälchen mit Wasser hingestellt. Ihm schien es zu schmecken, denn schon bald war das Futterschälchen leer und der kleine Geselle wieder unter den Bäumen und in den Büschen verschwunden.

Ob er wohl seiner Verwandtschaft berichtet hat, wo es etwas zu fressen und zu trinken gibt? Inzwischen tummeln sich nämlich schon zwei dieser Tierchen in unserem Garten und an der Futterquelle. Frauchen hat jedoch mächtig Angst, dass ich mir von diesen stacheligen Gesellen noch ein paar Flöhe einfange und so wandert, trotz aller Vorsorgemaßnahmen, jeden Abend bevor ich schlafen gehe, erst noch einmal der Flohkamm ganz gründlich durch mein weißes Haarkleid. Flohalarm hat es bisher allerdings noch keinen gegeben.
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Ich hatte bei dieser Hitze nur etwas auf den kalten Fliesen gedöst, als das Geräusch der Schublade, worin meine Leckerchen aufbewahrt werden, an meine Horcher gelang. Schnell überlegte ich, ob es sich lohnte dafür aufzustehen, denn auf ein trockenes Leckerchen hatte ich wirklich keinen Appetit. Interessant wurde es, als Frauchen dann noch die Tür vom Kühlschrank öffnete. Dafür lohnt es sich doch immer und auch  bei der Hitze seine Position zu ändern. Doch es war gar nicht die Tür vom Kühlschrank und was sie da plötzlich in der Hand hatte, war wohl auch nicht für mich gedacht. Oder doch? Ich verfolgte jeden Handgriff von ihr. Als sie dann mein kleines Schälchen nahm, worin sonst meine Leckerchen zu finden sind, wurde es interessant. Was hatte sie mir denn da in mein Schälchen gepackt? Misstrauisch schnüffelte ich erst einmal daran, es roch ja nicht schlecht, sah nur arg komisch aus das kleine Ding. Als es schon langsam in sich zusammenfiel, habe ich dann doch mal daran geleckt. Oh, wie lecker, es schmeckte wie neulich die Rinderbrühe die Frauchen gekocht hatte. Nur war es jetzt kalt und ein kleiner Eisklumpen.
Frauchen hatte mir aus der Rinderbrühe doch tatsächlich ein Pudeleis gemacht. War zwar klein aber sehr, sehr lecker. Bei der Hitze natürlich auch ein himmlisch kühlendes Vergnügen daran zu lecken. Habe mein Schälchen dann solange ausgeleckt bis es picobello sauber war. Sauberer hätte es wohl auch die Spülmaschine nicht machen können.
Für mein kleines Eis hatte Frauchen, weil sie keine Form hatte, diesmal einfach nur ein winzig kleines 2cl Schnapsgläschen aus Plastik, was wohl noch vom letzten Picknick übrig geblieben war benutzt und darin die Rinderbrühe eingefroren. Gute Idee, kann sie gerne noch einmal wiederholen!

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War Frauchen doch so stolz, dass ich mit meinen inzwischen 10 Monaten noch nie einen „Einwohner“ in meinem Haarkleid und auf meiner Haut beheimatet hatte. Und nun kam ich von meiner Entdeckungsreise erstmals nicht alleine zurück und bei Frauchen kam richtig „Freude“ auf.

Ob die guten Vorkehrungen vielleicht nicht mehr ganz ihren Dienst taten? Keine Ahnung! Jedenfalls entdeckte mein zweibeiniger Kontrollfreak mit seinen Argusaugen plötzlich so ein kleines, hüpfendes Monster, welches sich gerade den Weg aus Richtung meiner Schnauze kommend, wenn auch etwas lahm, in mein Kronenhaar bahnen wollte.
Links in stark vergrößerter Form eine Abbildung von so einem Monster.

Hatte ich mir das beim Spaziergang eingefangen oder hatte das einer meiner Freunde mit mir geteilt? Oder waren es die stacheligen Gesellen, wovon ich schon im Kapitel 26 berichtet hatte? Denen hatte ich nämlich kurz vorher noch einen Besuch abgestattet. Hatte ich doch herausgefunden, wo sie am Tage wohnen und sich verstecken. Komme da aber jetzt nicht mehr dran, Frauchen hat nämlich um deren "Bungalow" sofort ein langes Drahtgeflecht gespannt, welches nur noch einen Einschlupfrand für die stacheligen Bewohner hat. Die wandern aber nachts eh ständig durch unseren Garten und schnell sind die auch noch.

Für mein Frauchen war das Mitbringsel jedoch der absolute Horror! Kannte sie wohl schon alles von meinen Vorgängern. Jedenfalls setzte sie sofort alles in Bewegung, was sie für solche Fälle bevorratet hatte. Hatte doch schon vor Wochen der TA von der hiesigen Floh- und Zeckenplage berichtet und davor gewarnt. Bisher aber hatte noch keines dieser Monster an mir Geschmack gefunden, ....... bis jetzt.

Nachdem eine intensive Beauty-Behandlung an mir vorgenommen worden war, wurde mein noch nasses Haarkleid zusätzlich gründlich mit Apfelessig eingetränkt und eingerieben. Danach ließ Frauchen ganz vorsichtig Zentimeter um Zentimeter den Spezialkamm durch mein Haarkleid rotieren und dasselbe noch einmal, als ich geföhnt und gebürstet war. Obwohl ich mich sonst sehr gerne kämmen und bürsten lasse, war es diesmal wirklich kein Vergnügen. Frauchen aber ließ nicht locker, wurde jedoch auch nicht mehr fündig.
Etwas Kokosöl, wovon ich sonst immer etwas unter mein Dinner gemischt bekomme, vorsichtig aber nicht weniger intensiv und gründlich in mein Haarkleid einmassiert, sollte jetzt nicht nur pflegend sondern zusätzlich abwehrend, wie auch etwas Apfelessig aus dem Zerstäuber, gegen evtl. neue Plagegeister wirken. Nach der ganzen Prozedur war ich wieder clean und sah auch wieder schick aus.

Doch damit nicht genug. Alles worauf und worin ich nur irgendwie gelegen haben könnte und nicht nur das, fiel sofort der Waschmaschine zum Opfer. Alles andere musste sich entsprechenden Gegenmaßnahmen beugen.
In der ganzen Hütte roch es nach Putzmittel. Meine Zweibeinmama hatte nämlich auch noch alle Fliesen und Böden gründlich geputzt und sogar den Dampfreiniger in Betrieb gesetzt. Selbst das Innenleben vom Staubsauger wurde im Anschluss gereinigt. Wegen so einem juckenden Springmonster, welches Frauchen vorher noch gekillt hatte, so einen Aufstand zu machen, fand ich etwas sehr übertrieben. Doch sie war der Meinung, dass ein Floh selten alleine kommt. Auch fand ich es gar nicht gut, dass Frauchen, die inzwischen von der ganzen Arbeit schon sichtlich erschöpft war, sich nur noch für ihren Putzlappen interessierte. Für mich hatte sie kaum noch Zeit, aber sie wollte kein neues Risiko eingehen. Man konnte ja nicht wissen, ob sich so ein kleines Monster nicht doch noch irgendwo versteckt hatte, um sich dann vermehrend, erneut an mir zu laben. Selbst meine ganzen Püppchen etc., mussten daher ein heißes Waschmaschinenbad über sich ergehen lassen.

So, wie Frauchen sich nicht nur an mir ausgetobt hatte und nun täglich auch noch mit dem Spezialkamm und etwas zerstäubenden Fellduft aus Apfelessig an mir rumwuselt, hat so ein springendes Monster wohl vorerst auch keine große Chance mehr. -
Hoffentlich!
Wie aber hatte schon der TA gesagt: „Flöhe und Zecken haben Hochkonjunktur“!

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Da hatte ich mein Frauchen doch nur um kurz nach drei Uhr am Morgen geweckt. Natürlich ist sie sofort aufgestanden und hat die Gartenbeleuchtung für mich eingeschaltet, weil sie dachte, dass ich schon wieder Pipi machen müsste. Als sie dann aber sah, dass ich mein Püppchen mit in den Garten geschleppt hatte und nur spielen wollte, rief sie mich wieder ins Haus. Nö, darauf hatte ich nun überhaupt keine Lust! War doch nach der wochenlangen Hitze schön, so am frühen Morgen draußen zu spielen.
Sie rief mich immer und immer wieder, habe sie aber einfach rufen lassen und nicht reagiert. Als es anfing heftig zu regnen und ein Gewitter aufzog, wovor ich aber gar keine Angst habe, ist sie tatsächlich in ihrer Schlafbekleidung raus und wollte mich holen. Bin dann schnell weggelaufen und habe mich im Beet hinter den Büschen versteckt. Frauchen erfreute mein Versteckspiel diesmal jedoch ganz und gar nicht. Irgendwann hat sie mich dann doch erwischt und mich wieder ins Haus getragen. Sagt sie doch zu mir, ich wäre ein pubertierender Frechdachs mit Durchzug auf den Ohren! Was ist das? Ich hatte doch nur gespielt! -

Zwar war ich jetzt pitschnass, mein Kronenhaar lag wie ein platter Pfannkuchen auf meinem Kopf und der nasse, braune Mulch der Beete hatte sich überall in meinem weißen Haarkleid festgesetzt, aber was soll’s. Bin dann sofort in Richtung Schlafzimmer ins Bett geflüchtet. Nein, nicht in mein Bettchen, in Frauchens Bett! Ist doch viel schöner und größer.
War natürlich auch wieder nicht richtig. Statt mich einfach nur in Ruhe zu lassen und mich überall zu kraulen, holte sie mich da einfach wieder heraus, um mich zu trocken und mir gleichzeitig den braunen Mulch, den ich mir zum Teil aber schon kräftig verteilend abgeschüttelt hatte, aus meinem Haarkleid zu bürsten.
Und das alles soooo früh am Morgen!

Weil sie ihr Bett, worauf ich bei meiner "Flucht" nicht nur einige feuchte Spuren hinterlassen hatte auch noch frisch beziehen musste, wollte sie mich nun da nicht mehr hinein lassen. Zugegeben, ganz weiß war meine Beinwolle nach der frühen Expetition durch den nassen Garten nicht mehr, alles war aber doch jetzt wieder trocken! -
Habe es mit leidvollem Blick und Grummeln versucht, nutzte aber nichts. Immer hieß es, ich solle mich brav in mein Bettchen legen. Mein Bettchen steht zwar neben ihrem Bett aber da hinein wollte ich nicht. Ich war nur noch sauer! Kann man doch auch verstehen! Oder?
Habe ich eben meinen jammernden "Musikkanal" aufgedreht und zwischendurch gebellt. Wurde natürlich mehrfach aufgefordert ruhig zu sein, weil die Nachbarn ja auch noch schliefen. Doch was interessierten mich die Nachbarn?! Ich wollte doch nur in ihr Bett damit sie mich streicheln und kraulen konnte, wie sie es sonst auch immer macht. Warum begriff sie das eigentlich nicht? Schließlich war ich doch schon lange wach!
Es dauerte noch ein Weilchen, dann hatte ich sie mit meinem leidvollen Gesang doch erweicht. Ach, was war das schön jetzt in ihrer Kuschelkiste herum zu hopsen, ihr immer wieder feuchte Küsschen zu geben und ihr dabei mit meinen Pfötchen und Zähnchen spielend die Bettdecke wegzuziehen, damit sie mich noch besser streicheln und kraulen konnte.
Eingekuschelt in ihrem Arm, muss ich unter den kraulenden Streicheinheiten dann aber doch wieder eingeschlafen sein.
Irgendwann klingelte der Wecker, Frauchen begab sich ins Bad und anschließend in die Küche um Kaffee zu kochen und mein Frühstück vorzubereiten. Jetzt hatte ich ihre Kuschelkiste für mich ganz alleine und machte es mir weit ausgestreckt und auf dem Rücken liegend darin noch einmal so richtig bequem.

© RH
 
 

War das ein interessanter Tag! Erst kam mein Bruder mit seinen Zweibeinern zu Besuch und dann sind wir alle zusammen weggefahren. Eigentlich halte ich nicht viel davon mit dem Töff-töff zu fahren, weil ich immer fest gesichert alleine auf den Rücksitz sitzen muss. Versuche zwar während der Fahrt meist etwas zu knatschen, hilft aber nie. Diesmal aber saßen wir zu zweit, mein Bruder und ich, auf den roten Decken auf dem Rücksitz. Obwohl wir beide fest angeschnallt waren, knatschte mein Bruder nicht, so tat ich es auch nicht. Hatte dazu aber auch gar keine Zeit denn es war auf der langen Fahrt alles viel zu interessant, was da an uns vorbeiflitzte und dann auch noch die vielen anderen Töff-töff’s, vor und hinter uns. Mal hielten sie alle brav und dann fuhren sie wieder weiter. Irgendwann bog unser Töff-töff nach links ab und hielt etwas später zwischen ganz vielen Töff-töff’s. Unsere Zweibeiner stiegen aus, lösten uns aus den Sicherungen und dann durften wir an unseren Leinen laufen, allerdings nicht sehr weit. Schnell holte man so einen fahrbaren Korb, legte unsere Decken vom Rücksitz hinein und hob uns beide in diesen rollenden Untersatz. Kaum saßen wir darin, blieben auch schon viele Zweibeiner stehen, die glaubten doppelt zu sehen. Sahen sie auch, schließlich sind wir doch Zwillinge bzw. Wurfgeschwister.

Egal, wo uns unsere Zweibeiner mit dem rollenden Korb auch hinschoben, überall blieben die Zweibeiner stehen, lächelten uns an und waren von uns, dem doppelten weißen Pudelgespann, entzückt. Doch keiner wagte es uns zu streicheln. Lag es an unserem gepflegten Styling oder nur daran, dass wir beide im leisen Stereoton knurrten, sobald sich jemand zu nah an unserem rollenden Korbuntersatz wagte?
Das kannten unsere Zweibeiner von uns beiden allerdings auch noch nicht. Gemeinsamkeit macht eben stark! Es machte jedoch richtig Spaß, wie gut es funktionierte, sich das bewundernde Volk so von der Wolle zu halten. Außerdem hatte man uns doch gesagt, gut auf den kleinen Beutel mit unseren Leckerlis, der unten im Korb neben uns lag, aufzupassen.
Der rollende Untersatz aber war mit uns so reichlich ausgefüllt, dass unsere Zweibeiner, die etwas sperriges Material kaufen wollten, noch ein zweites rollendes Monstrum beschaffen mussten.

Bevor es nach dem interessanten Einkauf wieder heimwärts ging, bekamen wir im angrenzenden Café noch einen Schluck vom frischen Kraneberger gereicht, denn die lange einkaufende "Showvorstellung" hatte uns schließlich auch sehr durstig gemacht. Danach ging es mit dem Töff-töff wieder zurück in Richtung Heimat. Kurz bevor wir zu Hause ankamen, machten wir aber noch einen Abstecher ins Feld und zur Pipiwiese, um dort noch eben die "Bäumchennachrichten" zu lesen bzw. zu erschnüffeln.

Nach langer Fahrt wieder zu Hause angekommen, haben wir zusammen nochmals einen Napf mit frischem Kraneberger ausgeschlappt, haben uns ein Leckerchen geschnappt und ab ging es in meinen großen Garten. Hier tobten wir bis zum Abend. Bellten zwischendurch die Nachbarn an und mischten die Karnickel hinter den Büschen auf.
Als mein Bruder, er ist übrigens der ältere von uns beiden Jungs, in seinem pubertierenden Übermut herausgefunden hatte, wie man sich miteinander noch anders vergnügen kann und ich es sofort nachmachen wollte, bekamen wir beide eine heftige Ansage von unseren Zweibeinern. Unseren Zweibeinern gefiel das nämlich ganz und gar nicht! Beim zweiten Versuch gab es erneut ein Donnerwetter und wir durften uns aus unserem Leinensortiment etwas aussuchen. Getrennt voneinander war das abendliche Spiel für uns dann leider beendet.
Nach der ganzen Toberei aber waren wir beide ziemlich grau eingestaubt, hatten überall vertrocknete Natur im Haarkleid und mussten erst einmal gründlich gebürstet werden. Zudem waren wir so platt, dass wir uns nur noch unsere Schmuseeinheiten bei unseren Zweibeinern abholten, unseren Abendsnack verdrückten und dann todmüde auf unseren Kissen einschliefen.

© RH